Zusammenspiel der Nervensysteme
Es gibt ein Zentralnervensystem, ein peripheres Nervensystem, ein somatisches Nervensystem und noch andere mehr.
Jeder von uns kennt die Sprichwörter (und vielleicht auch die Situation) “sich vor Angst in die Hosen machen” oder “es schlägt einem das Herz vor Aufregung bis zum Hals”. Versucht man diese körperlichen Veränderungen als Reaktion auf Angst oder Stress zu unterbinden ist man relativ erfolglos. Diese Stressreaktionen werden nämlich von einem Nervensystem ausgelöst das relativ autonom also unabhängig vom Gehirn arbeitet. Das autonome oder auch vegetative Nervensystem steuert die Funktionen der inneren Organe wie Atmung, Verdauung und so weiter.
In jeder Sekunde nimmt unser Körper über die Sinnesorgane Millionen von Informationen aus der Umwelt und über spezielle Rezeptoren auch aus dem Organismus auf und sendet diese über das Nervensystem an das Gehirn. Dieser Vorgang wird sensomotorische Integration genannt. Danach trifft es Entscheidungen ob irgendwelche Veränderungen notwendig sind und gibt möglicherweise Befehle an die Motorik z.B. „bewege Dich!“ Wenn das Gehirn die sensomotorische Integration korrekt ausführt kann es Bewegungen mit höchster Präzision steuern.
Was passiert nun bei einer Subluxation d.h. einer Fehlstellung oder Blockade eines Wirbels oder des Beckens? Die Informationen über diesen Zustand werden natürlich ebenfalls an das Gehirn gesendet und bei der Konstruktion der eigenen Realität berücksichtigt. Aber diese Informationen wirken langfristig als Störgröße und verändern die Art und Weise wie die Gesamtheit der sensorischen Informationen verarbeitet wird. Der Effekt einer Subluxation ist also nicht nur ein biomechanisches Defizit durch die verminderte Beweglichkeit der Wirbelsäule oder eine Fehlstellung im Becken, sondern sie betrifft vor allem die oberste Steuerinstanz – das Gehirn – weil es schwieriger erfassen kann, was im Körper vor sich geht. Das Gehirn passt sich mit der Zeit an diesem Zustand an und gewöhnt sich daran. Wenn jedoch so die Eigenwahrnehmung gestört wird und falsche „Bilder“ im Zentralnervensystem abgespeichert werden – die individuell wahrgenommenen Realität entspricht dann nicht der tatsächlichen – können weder die Körperhaltung korrekt kontrolliert noch zielgerichtete Bewegungen exakt ausgeführt werden.
“Damit Ihnen Ihre Nerven nicht auf die Nerven gehen !”